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OPERA OBSCURA

Amahl © Karen Stuke

Amahl und die nächtlichen Besucher Deutsche Oper Berlin 2000
[Gian Carlo Menotti; director: Götz Friedrich, stage: Gottfried Pilz]


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Theaterbilder in zeitlicher und räumlicher Totale

Es begann mit der eigenen Theaterleidenschaft Mitte der 1990er Jahre in Bielefeld. Karen Stuke studierte Kommunikationsdesign an der dortigen renommierten Fachhochschule und schloss das Studium als Photographin mit einem Diplom bei Gottfried Jäger ab. Nebenher besuchte sie die Aufführungen des Bielefelder Theaters, wo sie im Fach Regie hospitierte. Damals entstanden ihre ersten Theaterbilder mit einer Camera Obscura…

Während festangestellte Theaterphotographen bei Proben in erster Linie Standbilder mit langen Objektivbrennweiten machen, interessierte die Berliner Künstlerin schon immer das Gesamtgeschehen zeitlich und räumlich als Totale. So belichtete sie 1995 in Bielefeld kurzerhand ein gesamtes Theaterstück auf einem einzigen Bild mit einer modifizierten Kamera. Die Gestik und Mimik der Sänger und Schauspieler sind auf einer solchen Langzeitaufnahme natürlich nicht mehr erkennbar; stattdessen sieht man schlierenhaft ihre Bewegungen auf der Bühne sowie die Verteilung der Protagonisten innerhalb des Bühnengeschehens mittels einer nahezu unendlichen Überlagerung und Verdichtung von Bewegungsspuren. Die Aufnahmen sind folglich auch eine Studie zum Faktor Zeit. Für die Photographin bleibt es wichtig, die Zeit letztlich nicht beeinflussen zu können….

In Stukes Theateraufnahmen steht häufig das Statische gegen das Flüchtige, eine feste Struktur gegen das Amorphe. Und das Amorph-Flüchtige kann auch aus projizierten Bildern auf dem Bühnenhintergrund bestehen, die sich in der langen Belichtung mitunter zu einer ebenso unentwirrbaren Schichtung zusammensetzen wie die Menschen davor….

Die Begeisterung für die beiden künstlerischen Ausdrucksmedien Theater und Photographie spiegelt sich auch in der Verwendung der Camera Obscura wider, denn die Pappboxen entsprechen formal einer Guckkastenbühne. Und die photographischen Abzüge präsentiert sie schließlich mit einem Distanzrahmen und verwandelt sie so in Miniaturbühnen an der Ausstellungswand.

Schließlich passen die beiden Ausdrucksformen Theater und Photographie aus einem weiteren Grund sehr gut zusammen: In beiden sind wir Rezipienten stets mit einer undurchdringbaren und irritierenden Verbindung aus Realität und Fiktion (sowie deren Spielarten) konfrontiert, die mal zur einen und mal zur anderen Seite ausschlagen kann. Karen Stuke verfolgt mit ihren Inszenierungen der Inszenierungen einen überzeugenden, präzisen wie subjektiven Ansatz.

Dr. Matthias Harder


Annie get your Gun Stadttheater Klagenfurt 2022
[Irving Berlin; director: Pascale-Sabine Chevroton, stage: Alexandra Burgstaller]


Karen Stukes Mahagonny

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Deutsche Oper Berlin 1999
[Kurt Weill; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


exhibition view „Gefrorene Zeit“, Fotogalerie Wien 2011 with Michael Wesely, Michael Michlmayr, Robert Bodnar ect…


Karen Stukes Bahnwarter Thiel

Bahnwärter Thiel Theater Görlitz 2004
[Enjott Schneider; director: Aron Stiehl, stage: Karen Hilde Fries]


Buddenbrooks Staatstheater Oldenburg 2015
[Thomas Mann; director: Peter Hailer, stage: Dirk Becker ]


Celan Staatstheater Mainz 2003
[Peter Ruzicka; director and stage: Gottfried Pilz]


Clara Opéra Comique Paris 1998
[Hans Gerfors; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes Land des Lachelns

Das Land des Lächelns Komische Oper Berlin 2007
[Franz Lehár; director: Peter Konwitschny, stage: Jörg Koßdorff]


Das Rheingold Ooppera Helsinki 2004
[Richard Wagner; director: Götz Friedrich , stage: Gottfried Pilz]


Das verzauberte Schwein Opernhaus Zürich 2015
[Jonathan Dove; director: Claudia Blersch, stage: Wolfgang Gussmann]


Karen Stukes Fliegender Hollander

Der fliegende Holländer Theater der Stadt Meiningen 2007
[Richard Wagner; director and stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes König Kandaules

Der König Kandaules Bühnen der Stadt Köln 1999
[Alexander von Zemlinsky; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


Dialoge der Karmeliterinnen Deutsche Oper Berlin 2011
[Francis Poulenc; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


Meistersinger © Karen Stuke

Die Meistersinger von Nürnberg Komische Oper Berlin 2010
[Richard Wagner; director: Andreas Homoki, stage: Frank Philipp Schlößmann]


Die Sache Makropulos Staatsper Unter den Linden, Berlin 2022
[Leoš Janáček; director: Claus Guth, stage: Étienne Pluss]


Karen Stukes Trilogie

Die Trilogie der schönen Ferienzeit Theater an der Ruhr 2001
[Carlo Goldoni; director: Roberto Ciulli, stage: Gralf-Edzard Habben]


Karen Stukes Atemzug

Ein Atemzug – Die Odyssee Deutsche Oper Berlin 2005
[Isabel Mundry; director: Reinhild Hoffmann, stage: BildBrigade]


Karen Stukes Eugen Onegin

Eugen Onegin Staatsoper Unter den Linden 2008
[Peter Tschaikowsky; director and stage: Achim Freyer]


faust

Faust Staatsoper Unter den Linden 2009
[Charles Gounod; director: Karsten Wiegand, stage: Bärbi Hohmann]


Karen Stukes Fidelio

Fidelio Theater Linz 2000
[Ludwig van Beethoven; director and stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes Dialoge der Karmeliterinnen

Gespräche der Karmeliterinnen Bühnen der Stadt Gera 2007
[Francis Poulenc; director: Matthias Oldag, stage: Thomas Gruber]


Götterdämmerung Ooppera Helsinki 2004
[Richard Wagner; director: Götz Friedrich, stage: Gottfried Pilz]


Hölderlin

Hölderlin Staatsoper Unter den Linden 2008
[Peter Ruzicka; director: Torsten Fischer, stage: Herbert Schäfer]


Karen Stuke in Hoffmanns Erzahlungen

Hoffmanns Erzählungen Bühnen der Stadt Köln 1998
[Jacques Offenbach; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes Hoffmann

Hoffmanns Erzählungen Deutsche Oper Berlin 2002
[Jacques Offenbach; director: Sven-Eric Bechtolf, stage: Rolf Glittenberg]


Karen Stukes Intolleranza

Intolleranza Deutsche Oper Berlin 2001
[Luigi Nono; director: Peter Konwitschny, stage: H. J. Schlieker]


Karen Stukes La Juive

La Juive Wiener Staatsoper 1999
[Jacques Fromental Halévy; director: Günter Krämer, stage: Gottfried Pilz]


lohengrinberlin

Lohengrin Staatsoper Unter den Linden 2009
[Richard Wagner; director: Stefan Herheim, stage: Heike Scheele ]


Karen Stukes Luisa Miller

Luisa Miller Deutsche Oper Berlin 2000
[Guiseppe Verdi; director: Götz Friedrich, stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes Lulu

Lulu Megaro Mousikis Athen 2005
[Alban Berg; director: Eike Gramss, stage: Gottfried Pilz]


Karen Stukes Minna von Barnhelm

Minna von Barnhelm Stadttheater Bielefeld 2000
[Ephraim Lessing; director: Marcus Lachmann, stage: Sandra Meurer]


verdirequiem

Requiem Deutsche Oper Berlin 2001
[Guiseppe Verdi; director and stage: Achim Freyer]


Rigoletto Komische Oper Berlin 2009
[Guiseppe Verdi; director: Barrie Kosky, stage: Alice Babidge]


Karen Stukes Rosenkavalier

Rosenkavalier Deutsche Oper Berlin 2001
[Richard Strauss; director: Götz Friedrich, stage: Gottfried Pilz]


Simon Boccanegra © Karen Stuke

Simon Boccanegra Staatsoper Unter den Linden 2009
[Guiseppe Verdi; director: Federico Tiezzi, stage: Maurizio Balò]


Karen Stukes St. Francois d´Assise
St. Francois d’Assise
Oper Leipzig 1998
[Olivier Messiaen; director and stage: Gottfried Pilz]


Tänzer für Tänzer Theater Görlitz
[choreography: Gundula Peuthert, stage: Karen Hilde Fries]


tannhauserberlin

Tannhäuser Deutsche Oper Berlin 2008
[Richard Wagner; director: Kirsten Harms, stage: Bernd Damovsky]


Karen Stukes Tannhauser

Tannhäuser Los Angeles Opera 2007
[Richard Wagner; director: Ian Judge, stage: Gottfried Pilz]


The Kabuki Tokio Ballett Teatro San Carlo 2010
[Toshiro Mayuzumi ;choreography: Maurice Béjart, stage: Nuno Corte-Real ]


Karen Stukes Tosca

Tosca Bühnen der Stadt Gera 2007
[Giacomo Puccini; director: Matthias Oldag, stage: Thomas Gruber]


Walküre Stadttheater Klagenfurt 2021
[Richard Wagner; director: Aron Stiehl, stage: Okarina Peter, Timo Dentler]


Was ihr wollt Stadttheater Klagenfurt 2022
[William Shakespeare| Hans Mrak; director: Georg Schmiedleitner, stage: Stefan Brandtmayr]


© Karen Stuke

Winterreise Landestheater Linz 2011
[Heinz Winbeck after Franz Schubert; choreography: Jochen Ulrich, stage: Gottfried Pilz]